Vers des Monats Juni

Tipp des Monats

Vers des Monats Juni

 

Lukas 11

 

Seit gestern muss ich wieder ins Büro und darf nicht mehr im heißgeliebten Home Office sein. Das stresst mich unglaublich, ich schlafe schlecht und ich bin erschöpft. Deshalb ist für mich der Text für diesen Monat so heilsam und ich darf sehr viel daraus lernen.

 

Und [Jesus] sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote, denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann!
und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben! —
ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht.

Lk 11,5ff.

 

In diesem Gleichnis geht es um zwei Freunde: Der eine bittet den anderen um Hilfe, um Gastfreundschaft üben zu können. Er äußert dreiste Bitten: Mitten in der Nacht geht er zum Haus seines Freundes, um ihn um Essen zu bitten, das er jemand anderem vorsetzen will.

Jesus will damit deutlich machen: Genauso wie der eine Freund zum andern geht, dürfen wir zu Gott kommen und ihn um Hilfe bitten.

Mir ist beim Nachdenken über dieses Gleichnis aufgefallen, dass Jesus hier bewusst eine Beziehung zwischen zwei Freunden gewählt hat, zwei Menschen, die sich gegenseitig lieben, respektieren und vertrauen und wo eine Beziehung da ist, die mit der Zeit gewachsen und gediehen ist. Sie soll sinnbildlich für die Beziehung von Gott und uns stehen – eine Vertrauensbeziehung, die von gemeinsamem Austausch und Erlebnissen geprägt ist.

Jesus selbst erläutert das noch genauer:

 

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich euch alles verkündet habe, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen.

Joh 15,14-16

 

Freunde dürfen bitten. Freunde dürfen fragen. Freunde dürfen voller Vertrauen kommen und offen erzählen, wie es ihnen geht. Freunde dürfen sich sicher fühlen, sie dürfen ohne Angst sein. Als Freund bist du angenommen.

Die Anwendung, die Jesus auf sein Gleichnis gibt, ist eindeutig:

Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

Luk 11,9-10

 

Gott gibt uns gerne, weil er unser Freund und guter Vater ist. Er sieht unsere Nöte und weiß, was wir brauchen. Wir dürfen auch Gott die Entscheidung überlassen, ob und wie er in seiner Weisheit unsere Gebete beantwortet, denn er kennt alle Fakten, alle Emotionen, alle Entwicklungen.

Wenn du zu Gott betest und ihn bittest, wirst du nicht hinausgestoßen, sondern darfst ihm im Gebet nahe sein und Ruhe finden. Du darfst wissen, dass er dich versteht und schon längst weiß, was du brauchst. Bitte und dir wird gegeben.

Du bist angenommen.

 

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