Vers des Monats Oktober

Tipp des Monats

Vers des Monats Oktober

 

Titus 3

 

Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit – errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes.

Titus 3,4-5

 

Hast du dich schon mal gefragt, wie Gottes Barmherzigkeit eigentlich aussieht, also zu was sie fähig ist? Paulus gibt uns im Brief an Titus einen Einblick in diesen Wesenszug Gottes. Er schreibt den Brief an seinen Mitarbeiter, um ihm Ratschläge für die Gemeindearbeit zu geben und ihn zu ermutigen, das Evangelium zu verkündigen. Aus diesem Grund stellt Paulus die Kernelemente des Evangeliums noch einmal dar, von denen auch wir heute einiges lernen können.

Dazu betrachten wir diesen Monat den Abschnitt 3,1-8 und in kleinen Ausschnitten auch 2,11-15, da diese Verse einen gedanklichen Zusammenhang bilden. (Hier kannst du den Text lesen.)
Paulus erläutert hier, wie wir vor der Bekehrung waren, wie wir errettet wurden und wozu wir errettet wurden. Er geht auf den Zustand des Menschen vorher ein (3,3), auf Gottes Eingreifen (V. 4-6) und den neuen Zustand V. 7-8, 1-2). Ganz besonders wollen wir uns hier die Ursache für die Rettung anschauen.

 

Alter Zustand des Menschen

Titus 3,3

Paulus beschreibt Titus den Zustand des Menschen vor der Bekehrung mit eindrücklichen Worten: Unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend.

Kommt dir das bekannt vor? Was für ein trostloses Dasein und auch was für ein Dasein ohne Ausweg! Man kann zwar den Weg des Humanismus gehen und versuchen, in sich selbst die Göttlichkeit zu finden, aber es wird einen nicht aus diesem Zustand befreien.

Die Bibel sagt: Nichts, was wir jemals tun, kann uns aus diesem Zustand hinausretten. Vergebung der Sünden und ein befreites Leben gibt es nur bei Gott.

Wir als Christen sollen Menschen in diesem Zustand mit Sanftmütigkeit begegnen (V. 2). Ich denke, die meisten von uns können sich an den Zustand vor ihrer Bekehrung erinnern und jeder kennt wenigstens ein paar von diesen Dingen. Denn auch heute noch lauern sie vor der Tür. Der alte Mensch in uns erinnert sich an alte Verhaltensweisen und das Herz tendiert schnell zur Sünde.

 

Gottes Eingreifen

Titus 3,4-6

„Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes erschien“ – mit diesen Worten beschreibt Paulus anschaulich die Menschwerdung Jesu. Wenn wir uns diese beiden Begriffe Freundlichkeit und Menschenliebe näher anschauen, entdecken wir, dass Freundlichkeit (griech. chrestos) eine nützliche Freundlichkeit bedeutet, eine, die echte Bedürfnisse erfüllt. Und Jesus zeigt am Kreuz ganz deutlich, wie sehr Gott uns Menschen liebt und was er bereit ist, dafür zu tun.

Gott rettet uns. Die Initiative geht von ihm aus. Egal, was wir ihm bringen würden an gutem Verhalten, an guten Werken, an gutem Willen, es würde nie reichen. Weil unser Sein und unsere Leistung nie reichen würde, erbarmt er sich über uns. Die komplette Rettung liegt bei ihm, damit ihm auch die komplette Ehre gebührt. Der Schöpfer rettet sein abtrünniges Geschöpf und macht ein neues aus ihm: Wir sind errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung, die vom Heiligen Geist geschenkt wird.

Das Bild vom Bad der Wiedergeburt geht zurück auf die Fußwaschung Jesu, die wiederum ein Sinnbild für die Sündenvergebung ist. Wer wiedergeboren ist, ist ganz rein, wie gebadet, ihm sind alle Sünden vergeben. Aber er braucht trotzdem die Waschung der Füße, die Vergebung der täglichen Sünden – wie Jesus uns die Sünden vergibt, so sollen wir auch anderen vergeben.

Gott rettet uns durch die Wiedergeburt: Er vergibt uns komplett unsere Sünden und macht uns ganz neu durch den Heiligen Geist – wir sind eine neue Schöpfung!

„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (2. Kor 5,17)

Durch Jesus ist dies möglich. Er hat am Kreuz die Strafe für all unsere Sünden auf sich genommen und den Tod besiegt. Gottes Angebot der Rettung ist für alle Menschen da.

 

Neuer Zustand, neues Verhalten

Titus 3,7-8, 1-2

Gott hat den Heiligen Geist reichlich über uns ausgegossen, „damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden“ (V.7)

Nicht nur hat uns Gott in seiner Barmherzigkeit zu einer neuen Schöpfung gemacht, nicht nur hat er uns als seine Kinder angenommen, sondern uns auch als Erben eingesetzt. Wir sind Erben des ewigen Lebens. Im Gegensatz zu den Ungeretteten, für die ein ewiges Sterben in der Hölle vorgesehen ist, wartet auf Menschen, die an Jesus glauben, die Ewigkeit in Gottes Gegenwart.

Diese Aussicht soll uns motivieren, darauf bedacht zu sein, eifrig gute Werke zu tun (V.3+8 und 2,14). Dreimal erwähnt Paulus diesen Ausdruck innerhalb dieses Gedankenabschnitts (2,11-3,8) und bekräftigt damit die Wichtigkeit. Nicht, um den neuen Zustand zu erhalten oder im Nachhinein doch zu bekräftigen, sondern als Ausdruck der Errettung und der Dankbarkeit, als Ausdruck der neuen Schöpfung, die wir sind.

Die Erwartung dieser Hoffnung auf das ewige Leben soll uns motivieren, dass wir uns „den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit, dass [wir] niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem [wir] allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen“ (3,1-2). Ebenso sollen wir durch die Gnade Gottes „die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben“ (2,12).

Weil Gott barmherzig ist, bietet er den Menschen Erlösung aus ihrem alten Zustand an, aus dem sie selber nicht entkommen können und macht sie zu einer neuen Schöpfung. Er befähigt uns durch seine Gnade zu einem geheiligten Leben und schenkt uns jeden Tag die Kraft, so zu handeln, wie er es will.

 

Barmherzigkeit bedeutet, dass Gott uns vollumfänglich rettet.

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