Vers des Monats August

Tipp des Monats

Vers des Monats August

 

Jakobus 3

 

WEISHEIT

 

Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit!

Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Eigennutz in euren Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Eifersucht und Eigennutz ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat.

Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedvoll, milde, lässt sich etwas sagen, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften.

Jak 3,13-18

 

Dieses Jahr schauen wir uns ja die Barmherzigkeit an. Wir haben schon mehrere Monate damit verbracht, zu schauen, was die Bibel über Barmherzigkeit sagt und was das genau bedeutet. Im August wollen wir herausfinden, woher die Barmherzigkeit kommt und auch die wichtige Frage betrachten: Wie werden wir barmherzig?

Jakobus beantwortet diese Fragen in seinem Brief an „die zwölf Stämme“, also Judenchristen im 1. Jahrhundert nach Christus. Der ganze Brief ist ein Plädoyer für den gelebten und sichtbaren Glauben. Wer Glauben hat, soll ihn nicht verstecken, sondern zeigen und leben. Natürlich gilt dieser Brief auch für uns heute, da wir, genauso wie die Christen damals, auch Kinder Gottes und Nachfolger Jesu sind. Gottes Wort gilt immer, da er selber zeitlos ist.

Jakobus fragt die Empfänger seines Briefes, wer von ihnen weise und verständig ist. Derjenige, der sich für weise und verständig hält, soll das durch seinen Lebenswandel und konkret durch seine Taten zeigen. Und zwar in einer Weise der Sanftmütigkeit, welche aus der Weisheit kommt. Jakobus führt in den nachfolgenden Versen weiter aus, welche Weisheiten es gibt und wie sie definiert sind.

Wenn wir uns das genauer anschauen, stellen wir folgende Reihenfolge fest:

Weisheit -> Sanftmütigkeit -> Werke -> guter Wandel

Am Anfang steht also die Weisheit. Was genau bedeutet Weisheit?

Eine gute Definition finden wir in Sprüche 3.

 

Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand! Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen. Halte dich nicht selbst für weise, fürchte den Herrn und weiche vom Bösen! Das wird deinem Leib Heilung bringen und deine Gebeine erquicken.

Ehre den Herrn mit deinem ganzen Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, so werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen und deine Keltern von Most überlaufen.

Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung, denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat.

Sprüche 3,5-12

 

In den ersten Kapiteln der Sprüche Salomos geht es um die Weisheit und wie man sie erlangen kann. Im dritten Kapitel gibt es diese klare Zusammenfassung und hier zählt Salomo drei Lebensbereiche auf: Das Herz, den Besitz und die Beziehung mit Gott.

Weisheit bedeutet also, das Herz auf Gott auszurichten, ihn mit dem Besitz zu ehren und die Erziehung Gottes anzunehmen. Auf den Punkt gebracht ist es mit den Worten: Fürchte den Herrn! (V. 7b)

Weisheit bedeutet also Gottesfurcht. Nicht, dass man Angst vor ihm haben soll, sondern dass man ihn als den anerkennt, der er ist – der Schöpfer von Himmel und Erde und ihm den Platz gibt, der ihm zusteht – Gott und Herr.

Gottesfurcht bedeutet, Gott an erste Stelle zu heben.

 

SANFTMUT

Wenn wir gottesfürchtig sind und uns als Kinder Gottes nach ihm ausrichten, kann Gott in uns die Dinge wirken, die Jakobus in Vers 17 so schön aufgelistet hat: Reinheit, Friedfertigkeit, Güte, sich etwas sagen lassen, Barmherzigkeit und gute Früchte, unparteiisch sein und Ungeheucheltsein.

Diese Dinge bilden Charakter, sie formen uns, sie machen uns Jesus ähnlicher. Sie führen dazu, dass wir sanftmütig werden wie Jesus es war: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ (Matth 11,29).

Sanftmut ist auch ein Teil der Frucht des Heiligen Geistes (Gal 5) und bedeutet, eine ruhige, freundliche und sanfte Wesensart zu haben.

Wenn wir dagegen bitteren Neid und Selbstsucht in uns haben, sollen wir nicht sagen, dass wir weise und verständig sind. Sie zeugen nicht von Gottesfurcht und haben Unordnung und jede böse Tat zur Folge.

Gottesfurcht bildet Charakter. Wir handeln entsprechend unserem Charakter und aus unseren Taten bildet sich unser Lebenswandel.

Es ergibt sich also folgende Reihenfolge:

Gottesfurcht -> Charakter -> Taten -> Lebenswandel

 

BARMHERZIGKEIT

Zurück zur Eingangsfrage: Wie wird man barmherzig?

Wenn wir mit unserem Herzen, mit unserem Besitz und in unserer Beziehung zu Gott ihn über alles stellen, kurz gesagt, ihn fürchten, dann werden wir barmherzig. Gott wird dann unseren Charakter nach seinem Maßstab formen.

 

Wie können wir das üben?

  1. Stelle Gott auf den ersten und wichtigsten Platz in deinem Leben!
    Welche Bereiche fallen dir leicht und welche fallen dir schwer?
    Wie sieht es mit Vertrauen, Lebensplanung und Heiligung aus?
  2. Ehrst du mit deinem materiellen Besitz Gott?
    Denke dabei an Bereiche wie Kleidung, Entertainment, Spenden, Freizeitgestaltung, Gastfreundschaft, Habsucht usw.
    Wofür gibst du dein Geld aus?
  3. Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie leicht fällt es dir, Korrektur und Ermahnung von Gott und anderen Menschen anzunehmen?

 

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Lukas 6,36

 

Barmherzig zu sein bedeutet, weise zu sein.

 

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