Vers des Monats März

Tipp des Monats

Vers des Monats März

 

Genesis 3

 

Gottes Frage

Im Februar haben wir uns angeschaut, was im Garten Eden passiert ist, nachdem die Schöpfung beendet war. Gott geht in der Kühle des Tages im Garten spazieren und sucht den Menschen, um Zeit mit ihm zu verbringen. Aber die beiden Menschen verstecken sich vor ihm, weil sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen haben.

Das sollten sie nicht und sind sich nun ihrer Nacktheit bewusst.

Und Gott ruft: Wo bist du?

Gott geht in seiner Barmherzigkeit auf Adam und Eva zu, obwohl sie gesündigt haben.

 

Adam und Evas Antwort

Jetzt im März wollen wir schauen, wie es weitergeht und was die Folgen daraus sind.

Adam ist also versteckt hinter den Bäumen und auf Gottes Frage hin antwortet er:

 

Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt, darum habe ich mich verborgen.

V.10

 

Adams Antwort ist ein bisschen verschachtelt, aber im Kern ist seine Aussage diese: Ich bin nackt.

Er hat dieses vorherrschende Bewusstsein von Nacktheit, das vorher nicht da war. Als er Gottes Stimme hört, fürchtet er sich und versucht, sich zu verbergen. Er schämt sich seiner Nacktheit und fürchtet sich davor, dass Gott die Wahrheit erfährt.

Aus Ungehorsam entstehen Scham und Furcht.

Adam versteckt sich nicht nur physisch vor Gott, sondern auch mental. Er sagt nicht die Wahrheit (das Essen der Frucht), sondern versucht sie zu verschleiern. Er schiebt als Grund die Nacktheit vor, weshalb er sich versteckt und hofft vielleicht, damit von seiner Übertretung des Gebots abzulenken.

 

Gott fragt: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?

V.11

 

Gott durchschaut natürlich die Ausflüchte Adams und geht gleich zum Kernproblem: Der Ungehorsam Adams. Aber Adam will keine Verantwortung auf sich nehmen und schiebt die Schuld seiner Frau zu.

 

Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum und ich aß.
Da sprach Gott zu der Frau: Warum hast du das getan?
Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, da habe ich gegessen.

V.12-13

 

Die Frau nimmt sich ein Beispiel an Adam und schiebt die Schuld auf jemand anderes – die Schlange. Auch Eva versucht, von ihrer Schuld abzulenken und sich als unschuldig und hilflos darzustellen.

Gott macht die Sünde des Menschen sichtbar und spricht den Ungehorsam an. Er weiß, was im Herzen des Menschen ist und er tut nicht so, als wäre nichts geschehen.

 

Gottes Rechtsprechung

Als heiliger Gott kann er keine Sünde dulden und muss Ungehorsam bestrafen. Und weil Gott die Wahrheit kennt, kann er ein gerechtes Urteil sprechen:

Die Schlange wird mehr verflucht sein als alle anderen Tiere. Auf dem Bauch soll sie kriechen und Staub fressen.

Die Frau bekommt das Urteil der Hilflosigkeit: Mühevolle Schwangerschaften, schmerzhafte Geburten und eine Sehnsucht nach ihrem Mann, der aber über sie herrschen wird.

Der Mann wird die Verantwortung, die er so leichtfertig auf seine Frau abgeschoben hat, doppelt tragen: Der Erdboden ist verflucht um seinetwillen und mit Mühe wird er ihm Nahrung abringen, um seine Familie davon zu ernähren. Im Schweiße seines Angesichtes wird er Brot essen, bis er wieder zum Erdboden zurückkehrt.

Nach diesem Urteil kommt ein Vers, der da auf den ersten Blick nicht reinzupassen scheint: „Adam gab seiner Frau den Namen Eva [das bedeutet ‚Leben‘], denn sie wurde die Mutter aller Lebenden (V.20).

Gott schuf nicht zwei neue sündlose Menschen, von denen die Menschheit abstammt, sondern wie wir in den langen Abstammungsregistern in Genesis lesen können, wurde sehr genau Buch darüber geführt, wer von wem abstammt und wer wen gezeugt hat. Weil wir von Adam und Eva abstammen, haben wir immer noch an diesem Urteil zu tragen und merken die Auswirkungen bis heute.

Die zerbrochene Gemeinschaft zwischen Gott und dem Menschen durch den Ungehorsam zeigt sich nicht nur in der Scham und Furcht (den Folgen der Sünde), sondern muss auch räumlich von Gott durchgeführt werden. Als Zeichen der Trennung und um ihnen den Zugang zum Baum des Lebens zu verwehren, schickt Gott Adam und Eva aus dem Garten Eden und lässt ihn von bewaffneten Engeln bewachen.

 

Gottes Barmherzigkeit

Gott lässt den Menschen in seiner Sünde nicht im Stich. Er dreht Adam und Eva nicht den Rücken zu und überlässt sie nicht sich selbst.

In Vers 21 lesen wir:

 

Und Gott der Herr macht Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.

 

Gott bereut sein Urteil nicht. Er hat gerecht gehandelt, seiner Heiligkeit entsprechend, die keine Sünde duldet. Ja, Gott bringt Sünde ans Licht und er spricht das Urteil darüber, aber er denkt trotzdem an unsere Schwachheit und Vergänglichkeit. In Adam und Evas Fall war das dringendste Problem erst einmal ihre physische Nacktheit, für die er eine Lösung findet.

Aber Gott sorgt nicht nur mit einer temporären Lösung für seine geschaffenen Menschen, sondern er gibt ihnen auch noch eine langfristige Verheißung. In die Dunkelheit ihrer Schuld lässt er das Licht seiner Hoffnung leuchten:

 

Gott spricht zu der Schlange: Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und und ihrem Nachkommen: Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen.

V.15

 

Diese Verheißung hat sich in Jesus als dem Nachkommen der Frau erfüllt: Er hat den Teufel, Sünde und Tod am Kreuz besiegt, aber er musste als Mensch sterben. Da er aber auch Gott ist, erstand er am dritten Tag von den Toten auf. Jeder, der daran glaubt und ihm nachfolgt, bleibt nicht unter dem Urteil Gottes, in der Trennung von ihm, sondern er darf ewig ungetrübte Gemeinschaft mit ihm haben.

 

Barmherzigkeit bedeutet, dass Gott uns versorgt, auch wenn wir Sünder sind.

Barmherzigkeit bedeutet, dass wir für andere sorgen sollen, auch wenn sie Sünder sind.

 

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