Vers des Monats November
Diesen Monat gibt es einen interessanten und herausfordernden Vers!
Im Übrigen, ihr Brüder: Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, haltet Frieden – so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
2. Korinther 13,11
Oder auch anders übersetzt:
Was nun bleibt, ihr Brüder: Freut euch, lasst euch vollkommen machen, lasst euch ermutigen, habt dieselbe Meinung, haltet Frieden – so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
2. Korinther 13,11
Mit diesen Worten beendet Paulus seinen zweiten Brief an die Korinther und zeigt uns, worauf er in seiner Zusammenfassung besonders Wert legt.
— Wir sollen uns freuen.
— Wir sollen uns vollkommen machen lassen.
— Wir sollen uns ermutigen lassen.
— Wir sollen einer Meinung sein.
— Wir sollen Frieden halten.
Wenn wir das tun, wird Gott mit uns sein.
Ich möchte den Fokus hier auf die letzten beiden Dinge legen. Die ersten drei sind auch sehr spannend, aber heute geht es um die beiden letzten. Sie haben eng miteinander zu tun und sind beide Voraussetzung für die Verheißung, dass Gott mit uns sein wird.
Paulus schreibt seine Briefe an die Gemeinde in Korinth, mit der er viel Mühe hatte. Es gab falsche Lehren, Abspaltungen, Sünde und Unsicherheit in Korinth, obwohl er bei Besuchen und im ersten Brief so viele ihrer Fragen beantwortet hatte. Der zweite Briefes handeln deshalb zum Schluss von seiner Autorität als Apostel, die ihm von Gott gegeben ist und von der die Gemeinde abgewichen ist.
Wenn Paulus also hier die Korinther abschließend daran erinnert, eine Meinung zu haben oder eines Sinnes zu sein, dann bedeutet das, dass sie das Evangelium, das er ihnen verkündigt hat, nicht verwässern oder mit der eigenen Meinung zu verwechseln sollen und keinen falschen Christus verkündigen oder falsche Lehren zu verbreiten sollen.
Es bedeutet für uns heute, dass wir in zentralen Punkten des Evangeliums einer Meinung sein sollen, nämlich so, wie es Paulus in seinen Briefen dargelegt hat: Gott ist heilig, wir sind Sünder und brauchen seine Erlösung, die Jesus, Gottes Sohn, am Kreuz für uns erwirkt hat. Aus Glauben werden wir errettet, nicht aus unserem eigenen Tun, um heilig zu leben, anderen davon zu erzählen und ihnen Gutes zu tun.
Neben diesen zentralen Punkten, an denen nicht zu rütteln ist, gibt es natürlich noch die tausend Fragen des alltäglichen Lebens, die jeder in eigener Verantwortung vor Gott entscheiden muss, z.B. welchen Beruf man wählt, wie man seine Wohnung einrichtet, wie man sich ernährt, wieviel man für den Umweltschutz tut, wo man seinen Urlaub verbringt, wie man seine Gemeinde an Weihnachten dekoriert, welche Lieder im Gottesdienst gesungen werden, wen man heiratet, welche Filme man sich anschaut, wie man seine Gaben einbringt und so weiter.
Dazu sagt Paulus: Haltet Frieden. Ihr dürft unterschiedlicher Meinung sein, weil Gott euch alle unterschiedlich geschaffen hat, aber streitet nicht darüber. Lebt friedlich miteinander zusammen, genießt eure Unterschiede, lernt voneinander, bereichert euch gegenseitig, ringt um geistliche Antworten, bringt euch gegenseitig näher zu Christus. Er soll das Ziel sein und er ist der Gott der Liebe und des Friedens. Wenn ihr nach Liebe und nach Frieden strebt, wird er mit euch sein.
Es ist okay, unterschiedlicher Meinung zu sein, aber echten Frieden sollen wir halten, nicht grummelig den anderen tolerieren. Das kann eine echte Herausforderung sein! Komromisse in den Kernfragen des Glaubens sollen wir nicht machen, dafür aber in den Fragen des Lebens schnell bereit sein, auf den anderen zuzugehen oder die verschiedenen Meinungen stehen zu lassen.
Vor allem aber, und das ist ganz wichtig, dürfen wir nicht vergessen, immer und zu jeder Zeit zu beten. Für uns selbst, für das Miteinander, für andere, dass wir Liebe und Frieden in unserem Leben haben und Gott uns hilft, nach seinem Maßstab zu leben.
Wie sieht das bei dir aus, fällt es dir leicht, Frieden zu halten oder eher nicht? Teile gerne in den Kommentaren mit, wie es dir damit geht! 🙂