Fünf praktische Wege um dein Herz zu schützen

Glauben

Fünf praktische Wege um dein Herz zu schützen

 

aus dem Englischen übersetzter Artikel von Sara Barratt (zuerst erschienen auf GirlDefined)

 

Er war einer der gottesfürchtigsten Männer, die ich kannte.
Von ähnlichen Zielen in der Gemeindearbeit bis hin zum selben Musikgeschmack hatten wir so vieles gemeinsam. Er forderte mich heraus, Jesus nachzufolgen und inspirierte mich mit seiner Liebe zu Gott.

Es schadete außerdem auch nicht, dass er sehr gut aussah.

Ich hatte auch vorher schon von Typen geschwärmt, gewöhnlich indem ich sie von Ferne anhimmelte oder auf Social Media stalkte. Aber dieses Mal war er derjenige, der den Kontakt zu mir aufnahm. Den Kontakt zu mir suchte. So schien es jedenfalls.

Wir lebten in verschiedenen Bundesstaaten, deshalb war fast all unsere Kommunikation per email. Jedes Mal, wenn sein Name auf dem Handybildschirm auftauchte, breitete sich unwillkürlich ein weites Lächeln auf meinem Gesicht aus oder mein Herz schlug schneller. Ohne dass ich meinem Herzen Erlaubnis gegeben hätte, entwickelte ich eine ernsthafte riesengroße Schwärmerei für den Typen.

Eines Nachmittags, nach einigen Monaten des email-Wechsels, sandte ich eine Antwort auf seine letzte email. Ich konnte es wie immer nicht erwarten, von ihm zu hören.

Ein paar Tage vergingen. Nichts.

Dann ein paar Wochen. Nichts. Ein Monat… Zwei. Immer noch nichts.

Heute habe ich immer noch nichts von ihm gehört. Kein „Sorry, hab mich lange nicht gemeldet“. Keine taktvollen Entschuldigungen oder eventuellen Gründe.

In den ersten Wochen schwankte ich von hoffnungsvoll über verwirrt und verletzt zu richtig wütend. Nach Monaten des Ringens, dem Schwingen meiner Gefühle wie ein Pendel, unterwarf ich endlich Gott die Situation. Frieden kam, obwohl mein Herz von der vermuteten Abweisung immer noch wehtat.

Obwohl die Situation schwierig war, habe ich daraus gelernt und bin daran gewachsen. Wenn ich zurückschaue, wünschte ich, dass ich mein Herz mehr beschützt hätte. Ja, er hätte mir nichts vormachen sollen, aber ich hätte weiser und wachsamer mit meinem Herzen sein sollen.

Als christliche Frauen hören wir oft die Worte „Beschütze dein Herz“. Es ist ein Slogan für Reinheit, aber ich verstand kaum, was es bedeutete. Im Hohelied Salomos werden wir dreimal aufgefordert, die Liebe „nicht aufzuwecken oder aufzustören“.

Meine einzige Frage?

Wie?

 

1. Beschütze dein Denken

Wie immer trifft Jane Austen den Nagel auf den Kopf. In „Sinn und Sinnlichkeit“ sagt Mr. Darcy: „Die Vorstellungskraft einer Dame ist sehr rasch; sie springt von Bewunderung zu Liebe, von Liebe sofort zur Ehe.“

So ist es, Mr. Darcy.

Du siehst einen hübschen Typen. Du erfährst, dass er Christ ist. Du organisierst es so, dass du mit ihm reden kannst und sprichst für ein paar Minuten mit ihm. Er ist süß. Du bist begeistert. Du hast von der Unterhaltung Schmetterlinge im Bauch. Im nächsten Augenblick probierst du aus, wie dein Vorname mit seinem Nachnamen klingt.

Bitte sag mir, dass ich nicht die Einzige bin.

Wir tagträumen und steigern uns im Grunde voll auf den Typen rein, auf den wir grade stehen. Wir stellen uns mögliche Szenarien vor, beschwören eine Handvoll Kinder mit seinen Augen und unserem Lächeln herauf, wir lassen unser Denken Amok laufen. Denn was ist schließlich schon dabei?

Mehr als wir denken.

Es entehrt nicht nur den Mann, von dem wir fantasieren UND unseren späteren Ehemann, sondern es grenz an Begierde. Jesus sagt uns, dass Ehebruch im Herzen beginnt, in den geheimen Orten unseres Denkens. Er sagt, wer jemanden anschaut ihn zu begehren, hat schon Ehebruch im Herzen begangen (Matthäus 5,27f.).
„Herr und Frau _____“ ins Tagebuch zu kritzeln ist vielleicht keine Definition von Lust. Unkontrollierte Tagträume und Besessenheit dagegen nähren ungesunde Denkmuster, die schnell ausarten können.

Ich bin keinesfalls perfekt darin. Jahrelang habe ich meiner Vorstellung freien Lauf gelassen, bevor ich gemerkt habe, wie zerstörend das war. Leider sind Gewohnheiten schwer zu brechen und noch immer ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich diese Denkweise bekämpfen muss.

Wenn du deine Gedanken rein hältst, ehrst du nicht nur die Männer in deinem Leben, sondern auch deinen zukünftigen Ehemann. Es fördet nicht nur Reinheit in deinen gegenwärtigen Beziehungen, sondern ist auch bestes Training für die Ehe. Gewohnheiten sind schwer abzulegen und wenn zu deinen Gewohnheiten gehört, immerzu von Typen zu träumen, wird das nicht in dem Moment aufhören, wo du einen Ring an deinen Finger bekommst.

Um klarzustellen: Es gibt einen Unterschied zwischen versucht werden und der Versuchung nachgeben. Es ist keine Sünde, zu bemerken, dass ein Typ gut aussieht, aber es kann eine Sünde sein, diesen Gedanken nachzugeben bis es Besessenheit und Begierde erreicht. Es ist nicht falsch, die Persönlichkeit oder den Charakter von jemandem zu bewundern, aber es ist falsch, seiner Vorstellung freien Lauf zu lassen.

Deine Gedanken zu beschützen, könnte die härteste Arbeit sein, die du jemals tun wirst. Aber es lohnt sich! Lerne Bibelverse auswendig und sage sie auf, wenn du am Kämpfen bist. Wenn du merkst, dass du es doch getan hast, nutze das als Gelegenheit, um für jemanden zu beten. Fülle dein Denken mit reinen und guten Dingen und konzentriere dich bewusst darauf. Das Wichtigste daran, dein Herz zu beschützen, ist, dein Denken zu beschützen.

 

2. Sei vorsichtig mit Online-Kontakten

Emails und Facebook können für Fernbeziehungen hilfreich sein, aber wenn die Beziehung vorher nicht als solche definiert wurde, kann es schwierig und verwirrend werden .

Online-Kontakt ist eindimensional. Es zeigt nur einen kleinen Teil von jemandes Leben, Persönlichkeit und Überzeugungen. Du könntest denken, du verliebst dich in jemanden und ihn dabei überhaupt nicht kennen. Online-Kontakte fühlen sich real an, sind es aber eigentlich gar nicht. Sie tragen zu einem idealisierten Bild bei, wie es Kommunikation von Angesicht zu Angesicht nicht kann.

Sei vorsichtig und prüfend, wenn du textest, Nachrichten und emails schreibst oder andernweitig online kommunizierst. Verschenke dein Herz nicht online.

 

3. Habe Grenzen (und keine Angst, sie zu äußern)

Grenzen sind lebensnotwendig in gesunden, Gott ehrenden Beziehungen. Ob es eine lockere Freundschaft ist oder eine feste Beziehung – Grenzen helfen, das Hauptaugenmerk auf Gott und Reinheit zu legen anstatt auf Gefühle.

Diese legt man vorher fest, um sich vor späteren Kompromissen zu schützen. Sie sind keine Gesetzlichkeit oder eine strikte List von Verhaltensregeln, sondern eine Richtlinie des Schutzes. Grenzen für körperlichen Kontakt, Online-Kontakt, Zeit alleine und andere verschwommene Bereiche zu haben, kann helfen, Klarheit zu schaffen. Du musst dich niemals fragen: „Wie weit ist zu weit?“, wenn du schon die Maße gesetzt hast. Wenn jemand die Grenzen überschreitet, ist es total richtig, das zu sagen und denjenigen zu bitten, sich daran zu halten.

Ich möchte dich ermutigen, Grenzen festzulegen mit der Beratung durch deine Eltern, einen Mentor oder andere ältere Personen, denen du vertraust. Und dann…

 

4. Lege Rechenschaft ab

Das ist die eine Sache, über die ich so froh bin, dass ich sie getan habe! Meine Mutter und Schwester wussten von dem email-Wechsel mit diesem jungen Mann und waren aktiv darin eingebunden. Sie hatten die Erlaubnis, jede email zu lesen, die ich gesendet und empfangen habe und taten das auch oft auf meine Bitte hin. Ich bin so dankbar für die Rechenschaft, die sie mir anboten. Es half mir nicht nur, bei klarem Verstand zu bleiben, sondern auch in den verwirrenden Wochen danach.

Ob es ein Elternteil, ältere Schwester oder Bruder oder ein Mentor ist – Rechenschaft abzulegen ist einer der wichtigsten Wege um dein Herz zu beschützen. Es kommt nichts Gutes dabei heraus, eine Beziehung geheim zu halten. Andere Leute können dir helfen, Dinge klar zu sehen, wenn du durch die rosarote Brille der Verliebtheit auf die Welt schaust. Sie können dir helfen, bei klarem Verstand zu bleiben, wenn du dich Hals über Kopf in jemanden verlieben willst. Sie können Rat, Gebet und Weisheit anbieten, die dich nicht nur auf eine Beziehung vorbereiten, sondern am allerwichtigsten: die eine starke Beziehung zu Jesus bauen.

 

5. Lass Jesus dein Herz beschützen

Nachdem ich die Situation einer lieben Freundin mitgeteilt hatte, sandte sie mir eine Nachricht, welche sagte: „Vielleicht hat dein Vater Gott diesem jungen Mann Scheuklappen angelegt, damit er den Schatz nicht sehen kann, der du bist. Was sich gerade wie Abweisung anfühlt, könnte in Wirklichkeit Gottes Bewahrung sein.“

Ich brach in Tränen aus.

Während ich nicht gut darin gewesen war, mein Herz zu beschützen, erkannte ich, dass Jesus der einzige war, der es wirklich beschützen konnte. Sogar als ich blind und auf meine Gefühle konzentriert war, hatte Jesus treu über mein Herz gewacht und mich beschützt. Er hatte mir jedoch diese Beziehung wegnehmen müssen, damit ich das sehen konnte.

Meine liebe Schwester in Christus, ich ermutige und fordere dich heraus – lass Jesus dein Herz beschützen. Ja, Beziehungen sind oft verwirrend und herzzerreißend, aber wirf dich ihm jeden Tag zu Füßen. Befiehl ihm dein Herz an – all deine Sehnsüchte, Träume, Herzschmerzen und Gefühle – und lass ihn dein Herz mit seinen Bändern der perfekten Liebe verbinden. Lass ihn den Stich der Zurückweisung besänftigen, den Schmerz der Gebrochenheit und Einsamkeit, lass ihn dich mit seiner großartigen und unausprechlichen Liebe überschütten.

Gib ihm deine Zukunft. Lass ihn die Kontrolle übernehmen. Suche bei ihm tagtäglich, stündlich Gnade und Hilfe, um dein Herz und deine Gedanken zu schützen. Aber vor allem, bleibe verborgen in der Zuflucht seiner Flügel und verloren in seiner Liebe. Denn es ist eine Liebe, die stärker, besser, reiner, vollkommener und unerschütterlicher ist als jede andere Liebe auf der Erde.

 

Ich würde gerne von dir hören!

– Hast du schon mal so was wie ich es geteilt habe erlebt? Was ist passiert und was hast du daraus gelernt?
– Welcher von den fünf Punkten ist am schwersten für dich? Warum?
– Wie kannst du noch dein Herz praktisch schützen?

 

 

Über: Sara Barratt ist eine 19jährige Autorin, begeisterte Leserin, Schololadenliebhaberin und leitende Redakteurin für therebelution. Ihr erstes Buch kommt im Frühling 2020 bei Baker Books heraus. Ihre Leidenschaft ist es, Teens herauszufordern, ganz und gar und ausgesondert für Jesus zu leben. Besuche sie auf facebook, Instagram und ihrer Webseite sarabarratt.com.

 

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