Gefährliche Gebete Teil I

Glauben

Gefährliche Gebete Teil I

 

Warst du schon einmal bei Sturm im Meer baden? Das wäre ziemlich dumm oder? Aber vielleicht bei hohem Wellengang wenn die Sonne scheint?

Dieses Gefühl sich in die Wellen zu werfen und von der Strömung weggerissen zu werden ist gleichzeitig herrlich und auch ein bisschen bedrohlich. Man spürt die Kraft des Wassers, die von einem Augenblick zum anderen die Kontrolle übernehmen kann, die einen so durcheinanderwirbeln kann, dass man nicht mehr weiß wo oben und unten ist.

Das allsommerliche Baden im Meer erinnert mich daran, dass Kontrolle eine Illusion ist, dass Lebensumstände, Situationen (auch wenn ich mich freiwillig hineinbegebe) und die Zukunft unvorhersehbar sind

Ich bin jemand, der nicht gern die Kontrolle verliert. Ich mag es, wenn alles schön geordnet und übersichtlich ist und jeder sich benimmt. 🙂 Und ich möchte – wir alle möchten eigentlich das Gefühl haben, wir wüssten, was auf uns zukommt und wären nicht überrascht. Das Gefühl, planen zu können, bestimmen zu können, wie die Zukunft aussieht ohne unliebsame Überraschungen. Wenn du eher von der abenteuerlichen Sorte bist, wird dir das Ungewisse nicht so viel ausmachen, aber vielleicht hast du Angst vor Unfällen oder tragischen Ereignissen in der Familie. Wir klammern uns jeder auf seine Weise an der vermeintlichen Kontrolle über unser Leben fest, in der Hoffnung, wir könnten etwas beeinflussen.

Wenn du dich selbst als gläubig bezeichnest, hast du dein „Leben an Gott abgegeben“, das heißt, du hast Gott als Gott anerkannt, hast ihn als real ins eigene Leben einbezogen und sein Angebot der Erlösung von der eigenen Schlechtigkeit angenommen, wodurch die Beziehung zu ihm bereinigt wurde.

Irgendwann kommt aber der Punkt, wo man sich entscheiden muss, wer die Kontrolle hat. Für manche ist dies gleich am Anfang klar, wenn sie die Entscheidung für Gott treffen. Manchen wird dies erst später bewusst, wenn sie merken, dass Konflikte auftreten zwischen ihrem und Gottes Willen und dann kommt es entweder gleich zu einer Entscheidung oder sie wird verschoben oder sogar ignoriert.

 

Um genau diesen Konflikt geht es hier, um die große Frage: Wer darf in meinem Leben bestimmen, wer darf die Kontrolle haben, Gott oder ich?

 

In meiner Jugendzeit war ich so jemand, der auf keinen Fall die Kontrolle über mein Leben abgeben wollte. Ich wollte selber bestimmen, was passiert, aber vor allem hatte ich Angst vor Gott. Nicht unbedingt vor ihm selbst, aber davor, was passieren würde, wenn er bestimmen dürfte.

Und weil ich Angst hatte, verschob ich jahrelang immer wieder die Entscheidung, obwohl ich gleichzeitig wusste, dass es falsch war. Immer wieder klopfte Gott an mein Herz, fragte immer wieder nach, aber das Risiko war mir einfach zu groß. Genau wie meine Angst vor dem Unbekannten und den Herausforderungen die Gott vorhaben könnte.

Bis ich eines Tages mit Anfang Zwanzig in einem fremden Land in einer Bibelstunde saß und nicht mehr kämpfen konnte. Ich hatte dort diesen Moment, wo ich den inneren Kampf gegen Gott aufgegeben, wo ich losgelassen und ihm die Kontrolle über mein Leben gegeben habe. Es war die beste Entscheidung und ich habe sie nicht bereut. Das war erst der Zeitpunkt, an dem Gott endlich anfangen konnte, in meinem Leben zu wirken, weil er vorher keinen Raum und keine Möglichkeit hatte.

Ich weiß nicht, was deine Ängste sind. Vielleicht möchtest du gerne erfolgreich im Beruf sein und Zeit für Gemeinde haben, aber denkst, dass Gott womöglich eine langweilige Hausfrauenkarriere für dich geplant hat oder andersrum. Oder du hast Angst, dass Gott gar keinen Ehemann für dich hat, während alle um dich herum heiraten. Oder du fürchtest dich davor, dass Gott dich als Missionarin zu unerreichten Völkern schicken möchte oder auch zur Nachbarschaftsevangelisation nächste Woche.

Gott ist ein Gott, der die Ängste unseres Herzens sieht und uns nicht zwingt. Er möchte, dass wir freiwillig zu ihm kommen und er umwirbt uns solange liebevoll, bis wir Ja sagen.

Wenn du also mit der Entscheidung zu kämpfen hast, ob du die Kontrolle über dein Leben und deine Zukunft ganz Gott überlassen möchtest, dann will ich dich ermutigen! Du wirst es nicht bereuen. Lass mich das noch einmal sagen: Du wirst es nicht bereuen.

Verschwende nicht über zehn Jahre deines Lebens, so wie ich es getan habe, sondern übergib die Zeit lieber Gott, damit er Großes in deinem Leben wirken kann. Gott ist ein sanfter Gott und er wird ein Freudenfest veranstalten, sobald du Ja sagst.

Die unvorhersehbare Zukunft ist Gott schon bekannt. Ihn kann nichts überraschen, er weiß genau, wann was passieren wird. Er wird dich durch alles, was auf dich zukommen wird, fürsorglich leiten.

Vertraust du Gott, dass er es gut mit dir meint?

 

Wenn du möchtest, bete folgendes:

 

Herr mein Gott, danke, dass ich dein Kind bin. Du bist allmächtig und es gibt keinen, bei dem ich besser aufgehoben wäre als bei dir. Ich will dir die Kontrolle über mein Leben geben und ich vertraue dir, dass du es gut mit mir meinst und mich wunderbar leiten wirst.
Amen.

 

Ich will dich warnen: Es ist gefährlich, dieses Gebet zu beten, denn Gott wird es erhören. Er sehnt sich danach, in deinem Leben die oberste Priorität einzunehmen und wenn du ihm diese einräumst, wird er die Möglichkeit zum Handeln nutzen. Mein Leben wurde durch diese Entscheidung auf den Kopf gestellt, aber richtigherum. Es hat endlich Gott als Ziel und dadurch kann es nicht umsonst sein.

Auch wenn die Wellen des Lebens bedrohlich werden, ist dein Leben in Gottes Hand gut aufgehoben.

 

2 Kommentare zu “Gefährliche Gebete Teil I”

  1. Domi

    Hallo Friede,
    Ich bin in letzter Zeit am kämpfen um zu Jesus zurückzukehren. Ich habe vor ca 2Wochen zu Ihm gebet und wünschte mir eine Sternschnuppe zusehen in dieser Nacht ssh ich drei. Da wusste ich Er hat mein Gebet erhöhrt.

    Antworten
    • fraufriede

      Hi Domi
      ich freu mich so für dich, dass Gott dein Gebet so sichtbar erhört hat! Weißt du, Gott ist immer nur ein Gebet entfernt, er hört dich, auch wenn du das nicht fühlst. Ich werd für dich beten, dass du zu Jesus zurückkommst – er wartet nämlich schon mit offenen Armen auf dich! 🙂
      Ganz liebe Grüße
      Friede

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