Single und die rosa Brille

Blog

Single und die rosa Brille

 

Gestern habe ich einen sehr guten Blogartikel gelesen, in dem es darum ging, erst einmal nachzudenken, bevor man sich vielleicht Hals über Kopf in eine Beziehung stürzt.

Vielleicht kennst du das, entweder aus persönlicher Erfahrung oder von deinen Freundinnen: Man findet einen Mann toll und der einen auch, man möchte am liebsten jede Minute mit ihm verbringen und das Herz blubbert nur so vor Glück.

Von mir selbst kenne ich das auch: Innehalten, wenn man auf einem Hoch der Gefühle dahinschwebt, ist nicht so einfach. Durch die rosa Brille sieht alles so viel schöner und leichter aus. 🙂

Ich möchte dich ermutigen, wenn du heute oder in Zukunft in so einer Situation bist: Nimm die rosa Brille für einen Moment ab.

Wir sind so geprägt, dass wir uns den Verliebtheits-Gefühlen hingeben, um jetzt möglichst glücklich zu sein – später wird sich bestimmt alles weitere irgendwie regeln.

Ich bin überzeugt, dass das nicht der biblische Weg ist.

Im Neuen Testament kann ich ein Prinzip entdecken, das man gut anwenden kann, wenn man verliebt ist und denkt, endlich einen richtig tollen Mann gefunden zu haben.

 

Das Prinzip, nüchtern zu sein

Der Befehl, nüchtern zu sein, kommt mehrmals im Neuen Testament vor (z.B. 1Thess 5,6 oder 1Petr 1,13). Paulus und auch Petrus war es wichtig, dass die Gläubigen in den Gemeinden sich im Klaren waren, was die Wahrheit und was Illusion ist. Sie sollten nicht vom Wein berauscht sein, sondern ein klares Urteilsvermögen auch und besonders in geistlichen Dingen besitzen.

Nüchtern zu sein, ist besonders wichtig, wenn man verliebt ist. Durch die Hormone und die Gefühle fällt es einem schwer, die Wirklichkeit klar zu erkennen. Man lässt sich eher von den Gefühlen und Sinnen leiten als vom Verstand. Was der andere macht, hat größte Bedeutung und Unstimmigkeiten werden schnell mal als unwichtig beiseite gewischt.

Dabei geht es hier um die zweitwichtigste Entscheidung, die man im Leben treffen kann: Mit wem ich den Rest meines Lebens verbringe, wird mich und mein Leben nachhaltig beeinflussen und verändern.

Nüchtern an eine andere Person heranzugehen, bedeutet, nicht nur seine positiven Seiten zu sehen, sondern auch seine Schwächen. Es bedeutet, dass man sich bewusst ist, dass der andere Mensch auch ein Sünder ist, genauso wie man selbst und dass deshalb immer Konflikte auftreten werden. Es bedeutet, zu wissen, dass die Verliebtheitsgefühle irgendwann aufhören werden und die Beziehung später Bemühung und Einsatz braucht, um zu gedeihen.

 

Vorteile von Nüchternheit

Naja, wirst du jetzt vielleicht sagen, aber was bringt mir die Nüchternheit?

Ein Vorteil ist ganz offensichtlich: Nüchternheit. Man ist nicht mit seinem Kopf (und Gefühlen) in den Wolken, sondern kann mit offenen Augen in die Realität schauen.

Man behält die Wahrheiten Gottes eher im Fokus und lässt sich nicht so schnell von seinen Sinnen überrumpeln.

Man erkennt schneller, ob der tolle Mann wirklich so toll ist und mit welchen seiner Schwächen man besser zurechtkommt und mit welchen nicht. Man erkennt auch besser, welche guten Charaktereigenschaften er besitzt und wie er sich für seine Familie und Gemeinde einsetzt.

Wenn man die rosa Brille absetzt, kann man besser Sein von Schein unterscheiden – ist er wirklich gläubig, lebt er wirklich in Heiligung, wie man gedacht hat?

Nüchtern an eine mögliche Beziehung heranzugehen, hat noch einen weiteren Vorteil: Man besinnt sich auf das Wesentliche. Welche Werte und Eigenschaften sind mir wichtig und welche davon hat er?

 

Wer nüchtern ist, fragt

Mit klarem Verstand fallen einem nicht nur positive wie negative Dinge auf, man fragt auch nach. Stellt man gezielte Fragen, klären sich die Dinge manchmal ganz schnell, die man sonst vielleicht erst nach Monaten oder Jahren schmerzhaft erkannt hätte.

Wenn man nüchterne Gespräche führt, läuft man weniger Gefahr, in stürmischer Verliebtheit Fehler zu machen. Man lernt sich langsamer und deshalb gründlicher kennen und kann besser entscheiden, ob man denjenigen weiter kennenlernen möchte.

Wer nüchtern ist, fragt lieber einmal mehr nach, als dass er nachher etwas bereut.

 

Wie kann ich also als gläubige Frau nicht in die Emotionsfalle tappen?

 

Bethanie Baird von Girl Defined hat sich die Mühe gemacht und 50 Fragen aufgeschrieben, die man sich stellen kann, bevor man sich verliebt oder wenn man verliebt ist und die einem helfen, denjenigen besser kennenzulernen, den man sympatisch oder toll findet.

Ich habe Bethany gestern um Erlaubnis gefragt und darf diese Fragen hier, ins Deutsche übersetzt, mit euch teilen!

Gebraucht diese Fragen gerne für euch persönlich, um gute Entscheidungen zu treffen und um Klarheit für euch zu schaffen.

 

50 Fragen

 

Geistliche Fragen an ihn

Kannst du mir das Evangelium erklären?

Wie wichtig ist dir die Beziehung mit Jesus?

Wie wichtig ist das Gebet in deinem Leben?

Was ist deine Meinung zum Engagement in der Gemeinde?

Wie sieht deine Stille Zeit aus?

Wie würdest du deine Familie geistlich leiten?

Was ist deine Sichtweise, wie man das Evangelium weitersagen soll?

Legst du regelmäßig Rechenschaft ab und wie sieht das aus?

Was sind die letzten fünf geistlichen Bücher, die du gelesen hast?

Was ist dein Lieblingsbuch in der Bibel und warum?

Wer ist dein geistlicher Held und warum?

 

Allgemeine Fragen an ihn

Warum willst du in einer Beziehung mit mir sein?

Was sind deiner Meinung nach meine besten Charaktereigenschaften?

Was sind deiner Meinung nach meine schwächsten Charaktereigenschaften?

Wie sieht deine Vorstellung einer glücklichen Familie aus?

Was motiviert und begeistert dich?

Wie würdest du eine gute Arbeitseinstellung beschreiben?

Wie wichtig ist Integrität für dich? Warum?

Wie würdest du Reinheit in unserer Beziehung aufrechterhalten?

Was ist deine Haltung zu Alkohol?

Was ist deine Haltung zum Tanzen?

Was ist deine Haltung zur Sittsamkeit?

Was ist deine Haltung zum Rasen (beim Autofahren)?

 

Fragen füreinander

Wie bist du zum Glauben gekommen?

Wie sieht deine ideale Gemeinde aus?

Wie verstehst du biblisches Frausein? Gebrauche Bibelstellen zum Argumentieren.

Wie verstehst du biblisches Mannsein? Gebrauche Bibelstellen zum Argumentieren.

Bist du daran interessiert, in der Gemeinde oder Mission mitzuarbeiten? Wenn ja, wo genau?

Welche Rolle spielt Unterhaltung in deinem Leben? (Filme, Fernsehen, Computerspiele, Social media, usw).

Was sind deine Ansichten zu Gesundheit und Sport?

Was sind deine Ansichten zu Finanzen und Schulden?

Welche Art von Erbe möchtest du hinterlassen?

 

Fragen für andere, die ihn gut kennen

Ist er ein Mann, den es sich lohnt kennenzulernen?

Wovor würdest du mich bei ihm warnen?

Wie ist sein Ruf/Ansehen?

Kannst du dir vorstellen, dass er und ich eine großartige Ehe führen würden?

Würdest du deine Tochter ermutigen, ihn kennenzulernen?

 

Fragen, die du dir selbst beantworten musst

Warum mag ich ihn?

Bringt er mich näher zu Christus?

Wie behandelt er und wie redet er über seine Mutter?

Wie liebt er diejenigen, die ihm nahestehen?

Ist jetzt eine gute Zeit für uns, eine Beziehung einzugehen?

Was begeistert mich am meisten an ihm?

Was sagen seine Prioritäten und das, was er tut darüber aus, was ihm wichtig ist?

Ist er gefestigt in Christus oder „braucht“ er mich, um glücklich zu sein?

Kann ich mir vorstellen, den Rest meines Lebens mit dieser Person zu verbringen?

WILL ich mit diesem Typen zusammen sein?

Habe ich genügend Zeit damit verbracht, seinetwegen zu beten?

Was denken die Menschen, die mir nahestehen, über diese Beziehung?

Welche Bedenken haben meine Eltern/Mentoren?

Welche Bedenken habe ich selber?

 

 

Hast du eigene Fragen, die du gerne teilen möchtest? Welche Erfahrungen hast du mit solchen Fragen gemacht?

 

Quelle der Fragen:

Artikel von Bethany auf Girl Defined

 

Hinterlasse einen Kommentar