Männern Grenzen setzen – aber wie?

Glauben

Männern Grenzen setzen – aber wie?

 

Ich finde, ein wichtiges Thema ist, wie ich als Single-Frau mit Männern umgehe, wie ich mich ihnen gegenüber verhalte, wie ich auf mich aufpasse und wo ich Grenzen ziehe.

Natürlich setzt man nicht nur Männern Grenzen, sondern kann dies auch anderen Menschen wie z.B. Freunden, Geschwistern usw. gegenüber tun. Ich möchte hier aber besonders auf die Grenzen eingehen, die man als Single-Frau Männern gegenüber setzen kann.

Ich wünschte, dieses Thema hätte jemand vor zehn Jahren mit mir besprochen, dann hätte ich mir viel viel ersparen können. Leider habe ich mit einigen Männern nicht so gute Erfahrungen gemacht. Deshalb liegt mir dieses Thema auch sehr am Herzen und es ist mir wichtig, auf dessen Bedeutung hinzuweisen.

Wenn du also Frau und besonders auch Single bist, möchte ich einige Gedanken teilen, die ich selbst gerne schon vor zehn Jahren gewusst hätte. Wenn etwas für dich dabei ist, lass dich ermutigen! Du darfst Grenzen setzen!

 

Hier möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich in diesem Artikel nicht schlecht über Männer reden will. Es ist meine Absicht, ihn speziell an euch Frauen zu richten, die aufrichtig und nach dem Willen Gottes leben möchten. Würde ich ihn für Männer schreiben, hätte er das gleiche Grundkonzept! (Allerdings teilweise andere konkrete Ratschläge.)

 

Grenzen schränken ein!

Grenzen schränken ein?

Auf den ersten Blick könnte man einwenden, dass Grenzen grundsätzlich einschränken.

Lass es mich anders formulieren: Grenzen schränken nicht ein – sie befreien! Sie befreien dich zu einem Leben, in dem du dich wohlfühlen darfst, wo du in Sicherheit bist, in dem du du selbst sein darfst. Sie geben dir einen Rahmen, in dem du dich entfalten kannst!

Mir geht es so, dass grenzenlose Freiheit mich verunsichert und erstarren lässt. Wenn ich hingegen weiß, dass bestimmte Sachen nicht gehen oder es einige Dinge gibt, an die ich beachten soll, gibt mir das eine Richtlinie in der Situation und Sicherheit und ich weiß, wie ich mich verhalten soll.

Ich kenne aber auch Menschen, für die Regeln und Grenzen wie ein rotes Tuch sind, die sich erdrückt fühlen, die sich fühlen, als könnten sie nicht atmen, wenn ihre Freiheit eingeschränkt wird.

Wenn du so jemand bist, hilft es dir vielleicht, sie als Hilfe zu betrachten. Nicht deine Freiheit soll eingeschränkt werden, sondern deine Persönlichkeit gefördert und dein Charakter gestärkt werden. Grenzen zu setzen erfordert Stärke und Durchsetzungsvermögen und sie sollen dich schützen.

 

Warum Grenzen setzen?

Als Frau Männern gegenüber Grenzen zu setzen, ist nicht eine Frage, sondern mein Recht.

Sie schützen mich vor übergriffigen Personen, vor Verletzungen, vor Fehlern, vor Sünde.

Ich schaffe mir damit einen Raum, in dem ich sein kann, in dem ich mich entfalten und in dem ich mich entwickeln kann.

Ich darf Grenzen setzen, weil ich frei bin, weil ich ein Mensch bin – weil ich es wert bin.

 

Blüte am Zaun

 

 

Was steht denn in der Bibel dazu?

In der Bibel geht es öfter darum, was wir tun sollen und was nicht. In der Quintessenz geht es darum, den Willen Gottes zu verstehen und dann zu tun.

Prüfet alles, das Gute behaltet!

1.Thess 5,21

Hierbei ist das Gute durch die Heiligkeit Gottes definiert – alles muss sich an seinem Maßstab ausrichten. Eigene (heimliche) Maßstäbe, die ich mir vielleicht doch vorbehalte, sollen an Gottes wunderbarer Herrlichkeit ausgerichtet werden.

Ich denke, wir können in der Bibel allgemein zwei Bereiche erkennen, in denen wir Grenzen setzen sollen.

 

Innere Grenzen

Innere Grenzen muss ich mir erst einmal selbst setzen. Wenn ich keine eigenen Richtlinien habe, wie will ich dann anderen welche setzen?

In Galater 5,22 wird als eine Frucht des Geistes die Selbstbeherrschung genannt. Das zeigt uns die geistige Grenze. Wenn ich mich in meinem Kopf nicht beherrschen kann, hat das Auswirkungen auf mein Sprechen und Handeln. Ich muss also gedanklich Männern eine Grenze setzen oder auch: Ich muss mir selbst Grenzen setzen.

Unreine Gedanken tragen nicht dazu bei, dass ich ein befreites Leben in Christus leben kann. Denn die Unreinheit, wenn sie Fuß gefasst hat, breitet sich aus.

Das Konzept, das dahinter steht, finden wir in der ganzen Bibel. Jesus verwendet es oft in seinen Gleichnissen: Den Sauerteig. (Z.B. Lukas 12,1) Ich weiß nicht, ob ihr Erfahrung mit Sauerteig gemacht habt, aber aus meiner Brotback-Erfahrung kann ich sagen: Wenn man nur ein bisschen davon in ein Kilo Mehl gibt, wird es alles durchsäuern.

Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.

Gal 5,9

Auch Paulus verwendet ihn als ein Bild für etwas Schlechtes:

So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit.

1.Kor 5,8

Schlechte Gedanken beeinflussen unser Leben, deshalb sollen wir als Christen rigoros dagegen vorgehen.

Noch ein anderes Konzept finden wir in der Bibel:

Wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!“

  1. Petr 1,16

Weil ich ein Kind Gottes bin, gilt für mich der Standard meines Vaters. Dass ich den nicht selbst und aus eigener Kraft erfüllen kann, weiß Gott und möchte uns liebend gerne helfen!

Heiligkeit und Reinheit spielt im Alten wie im Neuen Testament eine große Rolle. Das Judentum legt im AT einen großen Wert auf kultische Reinheit (vgl. die vielen Reinheitsvorschriften in Mose), die wir als Christen nicht mehr brauchen, da uns Jesu Blut von aller Unreinheit reingewaschen hat.

Es ist so wichtig, dass wir auf uns aufpassen, uns bewahren vor Sünde, die ja Unreinheit ist. Und das fängt im Kopf und im Herzen an!

Die Entscheidung dazu ist das Wichtige – wenn ich das nicht will, wird auch nichts draus.

 

Äußere Grenzen

Äußere Grenzen setze ich nun Männern, damit sie diese innere Reinheit nicht gefährden. Äußere oder auch körperliche Grenzen sollen mich schützen, mich vor Verletzungen bewahren und sind dazu da, damit ich nicht in Versuchung komme.

Je nachdem, wie stark ich das persönlich empfinde, können dazu zählen:

  • unangebrachte Äußerungen
  • schlechte Witze
  • anzügliche Bemerkungen
  • Umarmungen
  • Berührungen
  • (zu) nah beieinander stehen oder sitzen
  • und anderes

Wenn mir als Frau irgendetwas dieser Art unangenehm ist oder unangemessen erscheint (selbst wenn dies in meiner Beziehung stattfindet!), habe ich das Recht, denjenigen freundlich darauf aufmerksam zu machen und ihm meine bzw. seine Grenzen aufzuzeigen.

Damit schützt du nicht nur dich selbst, sondern hilfst auch dir und der Person, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Heilig zu sein, weil Gott heilig ist.

Dazu ein ganz wichtiger Satz:

Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt

Eph 5,3

Geschweige denn, getan werden.

Dazu hier nochmal die Klarstellung: Wenn im Neuen Testament von Unzucht die Rede ist, wird das griechische Wort „porneia“ verwendet, das außer- und vorehelichen Geschlechtsverkehr meint. Ich sage das so deutlich, weil dieses Wort gerne großzügig ausgelegt und fehlinterpretiert und manchmal sogar missbraucht wird, um egoistische Ziele durchzusetzen.

 

Wie also?

Gehe nicht davon aus, dass Männer deine Grenzen kennen oder sie darauf achten oder es ihre Priorität ist, dich zu schützen. (Selbst manchmal bei gläubigen Männern! Ich sage das aus Erfahrung.)

Laufe aber auch nicht mit gezücktem Messer in der Tasche herum. 🙂

Mache ihnen deutlich, dass du erwartest, dass sie deine Grenzen respektieren! Nein heißt nein. Punkt.

Achte auf deine innere Reinheit.

Habe das Ziel, heilig zu sein, weil Gott, dein Vater, heilig ist.

Hilf den Menschen in deiner Umgebung dabei, deine (und ihre) Heiligkeit zu bewahren und zu fördern.

Setze das Ziel, heilig zu sein, höher als das Bedürfnis, geliebt zu werden.

 

Sei eine Frau, die ihren Gott liebt, die ihren Gott kennt und nach seinem Willen lebt.

 

Im übrigen, ihr Brüder [und Schwestern], alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!

Phil 4,8

(Hinzufügung von mir)

 

Was denkst du über das Thema? Hast du dich schon einmal damit beschäftigt? Hast du Grenzen, die du setzt?

 

Weiße Stockrose

 

2 Kommentare zu “Männern Grenzen setzen – aber wie?”

  1. Anne A.

    Jawoll 🙂
    Voll gut.

    Antworten

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