Am guten Tag sei guter Dinge und am bösen Tag bedenke: Auch diesen Tag hat Gott gemacht gleichwie jenen – wie ja der Mensch auch gar nicht herausfinden kann, was nach ihm kommt.
Prediger 7,14
Diesen Vers habe ich heute morgen in meiner Bibellesezeit gelesen. Da ich gestern Hosea zu Ende gelesen hatte, wollte ich heute ein neues Buch anfangen, wusste aber nicht genau was und habe die Bibel einfach aufgeschlagen – und bin bei Prediger gelandet.
Dieses Buch lese ich nicht oft, aber ich liebe es sehr. Heute tat es mir gut, ein bisschen in den Flow vom Prediger abzutauchen und zu hören, was Gott mir sagen möchte:
Alles ist ein Haschen nach Wind, aber: Am guten Tag sei guter Dinge!
Das heißt für mich zuallererst, die guten Zeiten zu erkennen. Gar nicht mal so einfach! Oft sehe ich Dinge, die nicht so gut laufen, was mich stört und worüber ich mich ärgere. Manchmal steigere ich mich da sogar rein. Und ärgere mich dann hinterher drüber. 🙂
Wie bekommt man also den Blick für die guten Zeiten? Ich denke, eine Antwort darauf zu finden ist Dankbarkeit. Ich habe mir zum Beispiel angewöhnt, jeden Morgen Gott für den neuen Tag zu danken. Das schärft mein Bewusstsein dafür, dass Gott es einen Tag länger zulässt, dass ich leben darf, ihn besser kennenlernen darf und dass Menschen gerettet werden.
Dankbarkeit ist schwierig. Es ist viel einfacher, die nervigen Dinge zu sehen und sich darüber aufzuregen. Dankbarkeit muss man üben.
Wenn ich dankbar bin für die vielen guten Dinge in meinem Leben, lebt es sich leichter. Ich nehme diese Dinge nicht mehr als selbstverständlich hin, sondern weiß, dass sie Geschenke Gottes an mich sind. Es verändert die Wahrnehmung: Ich lebe in einem Land des Luxus, habe genug zum Anziehen, zum Essen, sauberes Trinken, kann auf die Straße gehen ohne Angst vor Bomben zu haben (was vor noch nicht einmal 71 Jahren unsere Großeltern als Kinder erlebt haben), kann zum Arzt gehen, wann immer ich möchte und so viele andere Dinge!
Der Prediger möchte uns vor Augen halten: Freue dich, denn du hast genug Gründe zum Dankbarsein. Wenn unser Herz dankbar ist, lässt es sich viel leichter loben.
Deshalb gibt er auch einen Rat für den schlechten Tag.
Für die Zeiten, wo es uns nicht gutgeht, wo wir leiden, die Hoffnung verlieren, das Leben zu schwer zum leben wird. In diesen Zeiten sollen wir uns daran erinnern: Auch diese Zeiten hat Gott gemacht, genauso wie die guten.
Gott ist der Allmächtige. Der Souveräne. Google sagt dazu: Jemand, der mit uneingeschränkter Macht herrscht.
Vor einigen Jahren habe ich bewusst damit angefangen, Gott für die Dinge zu danken, die nicht gut laufen in meinem Leben. Das heißt, von denen ich denke, dass sie nicht gut laufen. 🙂
Wie schlimm wäre es, wenn nicht Gott die bösen Tage gemacht hätte, sondern jemand anders! Bei Gott können wir darauf vertrauen, dass er es gut meint und uns Dinge zutraut aus einer liebevollen Absicht. Er möchte mir zeigen: Ich bin Gott und du kannst mir deshalb vertrauen, weil ich alle Macht habe.
Diese Dankbarkeit ist eins der Dinge, die uns auch in schweren Zeiten durchträgt. Auch die Dankbarkeit für die schweren Zeiten. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich das verstanden habe. Und vergesse es trotzdem so oft!
Wir können nicht herausfinden, was in der Zukunft auf uns zukommt. Dies ist allein Gott vorbehalten und das ist gut so! Warum sollten wir ihm sonst vertrauen, wenn wir es doch selbst wissen? Gott wäre überflüssig. Die Unsicherheit, was die Zukunft bringen mag, erschreckt mich manchmal und doch bin ich dankbar für sie, weil sie mich lehrt: Gott ist der Allmächtige, er hat alles in der Hand.
Wie schaffe ich es also, dankbar zu sein, wenn es mir gutgeht und mich daran zu erinnern, dass Gott auch die bösen Tage gemacht hat, wenn es mir nicht so gut geht?
Da fallen mir spontan ein Übung, Bibel lesen, beten, mit Freunden reden, Erinnerungszettelchen schreiben, weinen und vieles mehr.
Das ist ein Trost, den ich mir merken will: Gott hat alle Tage meines Lebens gemacht, er weiß alles schon im Voraus und ich darf ihm vertrauen, dass er es gut mit mir meint.
2 Kommentare zu “Guter Rat vom Prediger”
Anne A.
Guter Post, danke Friede 🙂 Schönes Wochenende dir. Anne
fraufriede
Dankeschön Anne! Es freut mich, dass er dir gefällt! Ich wünsch dir auch ein erholsames Wochenende 🙂