Von David lernen

Glauben

Von David lernen

 

Heute morgen habe ich in meiner Stillen Zeit Psalm 30 gelesen. Ein wunderschöner Psalm, der Davids Gotteserfahrung widerspiegelt und uns Wahrheiten über Gott vermittelt.

 

Das Lob

In den ersten vier Versen erfahren wir, dass dieser Psalm von David stammt und aus einem ganz bestimmten Grund geschrieben wurde: Zur Einweihung des Hauses, nämlich des Tempels.

David ist aber schon gestorben, bevor überhaupt mit dem Bau des Tempels begonnen wurde. Warum also schreibt David so ein persönliches Lied für diesen Festakt?

Den Grund finden wir in 1.Chronik 21 und 22: David versündigte sich gegen Gott, der ihn daraufhin bestrafte. Als David voll Reue seine Schuld bekennt, zeigt Gott ihm den Platz an dem einmal der Tempel von seinem Sohn gebaut werden soll.

David möchte Gott zu diesem Festakt preisen lassen, weil er ihm Gnade geschenkt hatte. Alle Menschen sollen davon hören, wie Gott ihn gerettet hat, sie sollen über Gottes Gnade staunen und selbst in das Lob mit einstimmen.

David beschreibt seine Situation mit dramatischen Worten und stellt ihr die gnädige Hilfe Gottes gegenüber:

 

Ich will dich erheben, o HERR, denn du hast mich herausgezogen, dass meine Feinde sich nicht freuen durften über mich.
HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrien, und du hast mich geheilt.
HERR, du hast meine Seele aus dem Totenreich heraufgebracht; du hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren
Psalm 30,2-4

 

Die Aufforderung

Weil David erfahren hat, dass Gott ihn aus der Tiefe gerettet hat, fordert er die Menschen, die Gott auch treu nachfolgen, auf, dem Herrn zu lobsingen und seinen heiligen Namen zu preisen.

Er verkündet Gottes Eigenschaften:

 

Lobsingt dem HERRN, ihr seine Getreuen, und preist seinen heiligen Namen!
Denn sein Zorn währt einen Augenblick, seine Gnade aber lebenslang; am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel.
Psalm 30,5-6

Er stellt dem Zorn Gottes seine Gnade gegenüber, die in keinem Verhältnis zueinander stehen. Die Gläubigen sollen sich an diese Wahrheit erinnern, wenn sie vom Weg abkommen: Gott ist ein gnädiger Gott!

In der Finsternis der Nacht, die ein Bild für Sünde ist, ist Weinen und Wehklagen, aber wenn man Gottes Gebote befolgt, ist man im Licht und kann jubeln.

 

Der Grund

Davids Fehltritt bestand darin, dass er am Ende seines Lebens selbstsicher und hochmütig wurde:

 

Und ich sprach, als es mir gut ging: »Ich werde ewiglich nicht wanken!«
Psalm 30,7

David ging es gut, er hatte Erfolg, Sicherheit, Geld, gutes Essen, Menschen, die ihm bedingungslos ergeben waren und seinen Befehlen gehorchten, er hatte Frauen und Söhne, sein Reich hatte sich mehr und mehr gefestigt, er war alt geworden und gesegnet.

Diese Dinge haben ihn dazu verleitet zu sagen: Was soll mir schon passieren, ich bin gegen alles gewappnet! Niemand kann mich angreifen, meine Nachfolge ist gesichert, die Menschen lieben mich!

Er hatte vergessen, dass Gott ihn dies alles aus Gnade geschenkt hatte. Dass es nicht sein Verdienst war, sondern ein Geschenk. Und als Gott nicht mehr erreichbar war, wurde er sich dessen schmerzlich bewusst:

 

HERR, durch deine Gnade hattest du meinen Berg fest hingestellt; als du aber dein Angesicht verbargst, wurde ich bestürzt.
Zu dir, HERR, rief ich; zu dem Herrn flehte ich [um Gnade]:
»Wozu ist mein Blut gut, wenn ich in die Grube fahre? Wird dir der Staub danken, wird er deine Treue verkündigen?
Höre, o HERR, und sei mir gnädig; HERR, sei du mein Helfer!«
Psalm 30,8-11

David bittet Gott, sein Flehen zu hören und ihm gnädig zu sein. Er ist sich seiner menschlichen begrenzten Lage und seiner Schuld bewusst und bittet den um Hilfe, der wirklich helfen kann. Er erinnert Gott daran, dass er David noch gebrauchen kann, auch wenn er stolz und selbstsicher war.

 

Die Antwort

Gott hat sein Flehen gehört, wie David schreibt und auf sein Bitten geantwortet:

 

Du hast mir meine Klage in einen Reigen verwandelt;
du hast mein Trauergewand gelöst und mich mit Freude umgürtet,
damit man dir zu Ehren lobsinge und nicht schweige.
O HERR, mein Gott, ich will dich ewiglich preisen!
Psalm 30,12-13

Deshalb verspricht David, Gott für den Rest seines Lebens zu preisen und nicht zu vergessen, woher die Segnungen kommen und wer sein Helfer ist.

Er will dies laut verkünden, damit auch andere die Gnade Gottes erkennen und Gott zu Ehren lobsingen.

Damit die Wahrheit überall bekannt wird: Gott ist ein Gott der Gnade, der gerne vergibt!

 

Fragen zum Nachdenken:

In welchen Situationen werde ich stolz?

Vertraue ich auf Gott oder auf das Geld?

Ist Sicherheit mein Gott?

Bin ich wie David darüber bestürzt, wenn ich Stolz und Selbstsicherheit in meinem Leben finde?

In welchen Situationen hat Gott mich auf Sünde in meinem Leben hingewiesen und ich war hinterher so froh drüber?

 

„Wer ist solch ein Gott wie du, der dem Überrest seines Eigentums die Schuld vergibt und die Vergehen verzeiht! Du hältst nicht für immer an deinem Zorn fest, denn du liebst es, gnädig zu sein.“

Micha 7,18

 

Hinterlasse einen Kommentar